Wie baut man eine Duschrückwand richtig ein?
Sieben Tipps, wie man die Armaturen in Dusche und Küche austauscht und eine Duschrückwand einbaut. Punkt 6 wird Dich begeistern und Dir in Zukunft immer wieder eine Hilfe sein.
1. Nothahn abdrehen: Der Nothahn befindet sich oft direkt im Badezimmer, ansonsten aber im Keller, in der Nähe der Wasseruhr. Wenn Du das erledigt hast, kann so viel nicht mehr passieren.
Experten Tipp: Reduziere den Leitungsdruck, damit es bei der Demontage nicht spritzt. Hierzu einfach eine andere Armatur aufdrehen, idealerweise befindet sich diese in einem tieferen Stockwerk, so kann die Leitung besser leerlaufen.
2. Miss jetzt noch einmal genau nach, ob die Platten auch wirklich so passen, wie bestellt. Dazu stellst Du sie am besten einmal ohne Kleber an die Wand. Oft ist die Wand ein wenig schief oder Du hast zu "genau" gemessen. Macht nichts, solange sie zu groß ist kannst Du das jetzt korrigieren. Ist sie zu klein, kannst Du Dir in der Regel damit helfen, dass Du die Silikonfuge etwas breiter machst, als sonst üblich wäre.
Experten Tipp: Verklebst Du zwei Platten über Eck, wird eine Platte im rechten Winkel auf die andere treffen. Die hintere unbedingt zuerst einkleben. Eine Duschrückwand aus Acrylglas sägst Du am besten sehr langsam und mit geringem Pendelhub (an der Stichsäge einstellbar). Besser noch schneidest Du sie mit der Handkreissäge und einem feinen Sägeblatt für Metall.
3. Wenn die Platten passen, kannst Du jetzt die Löcher für die Armaturen bohren. Hierzu demontierst Du jetzt am besten zuerst die Armatur, indem Du die beiden Muttern unmittelbar hinter der Armatur löst. Beim Abmachen werden Dir wahrscheinlich 2 kleine Siebdichtungen entgegenkommen. Diese bei der Montage bitte wieder anbringen. Entferne jetzt die beiden Manschetten/Rosetten, die das Leitungsrohr abdecken. Für die beiden jetzt frei liegenden Leitungsrohre in der Wand bohrst Du jetzt die Löcher. Wähle sie so groß, dass die beiden Manschetten die Löcher später wieder abdecken.
Experten Tipp: Um Kratzer bei der Demontage der Armaturen zu vermeiden, klebst Du am besten ein wenig Klebeband oder Pflaster um die Backen der Zange. So kann auch beim Abrutschen nichts passieren.
4. Willst Du die Bohrungen für die Brausestange etc. wieder verwenden, dann überrage diese Maße in der gleichen Weise wie bei den Bohrungen für die Armatur. Einfacher ist es jedoch, wenn Du neue Löcher bohrst, nachdem die Platte hängt. Dies gilt jedoch nur für Aluminium und Acryl. Bei einer Glaswand nutzt Du die vorgebohrten Löcher als Schablone und überträgst die Löcher mit einem Stift an der Wand. Löcher bitte vorher bohren, ansonsten könnte der Bohrer verkanten und die Scheibe würde zerspringen.
5. Jetzt den Kleber gleichmäßig im Abstand von etwa 15 cm aufbringen. Den Kleber etwa so dick wie eine "Zahnpastawurst" aufbringen. Sind die Wände sehr saugfähig (Putz, Rigips), ruhig etwas mehr auftragen. Jetzt die Platte gleichmäßig und kräftig an die Wand drücken. Nun hast Du noch etwa 20 Minuten Zeit, die Position der Platte zu optimieren.
Experten Tipp: Wenn Du die Ränder der Platten satt in den Kleber drückst, sind diese schon jetzt absolut wasserdicht. Kleber, der sich beim Andrücken nach vorne quetscht, bitte sofort entfernen und mit Wasser abrubbeln. Hast Du eine Glaswand, die direkt auf dem Boden steht, unterlege sie bitte mit 2 bis 3 querliegenden Streichhölzern. Diese sorgen dafür, dass die Platte nicht punktuell belastet wird und eventuell platzt. Die Streichhölzer kannst Du beim Silikonieren drin lassen.
6. Jetzt hast Du es bald geschafft. Jetzt geht es ans Silikon. Achte darauf, dass es sich um gutes, lösemittelfreies und schimmelresistentes Material handelt. Die Farbe solltest Du anhand des Bildmotivs auswählen. Transparent geht immer! Hier gilt die Devise: Weniger ist mehr. Erfahrungsgemäß sehen schmale Fugen nicht nur besser aus, sie halten auch länger. Spritz jetzt mit einer Kartusche gleichmäßig das Silikon in alle gewünschten Ecken und Verbindungen. Danach sprühst Du das Silikon mit Seifenwasser ein und ziehst es nass mit einem Fugenglätter ab.
Experten Tipp: Anfänger tun sich mit dem Abziehen der Fugen oft schwer und haben eventuelle keinen Fugenglätter. Zieh Dir einen Silikonhandschuh ( Plastiktüte) über den Finger, mach ihn nass und benutz ihn anstatt des Abziehers. Überschüssiges Material bitte sofort in einem Papiertuch abstreifen.
7. Deine Duschwandplatte ist nicht rechtwinklig? Gerade in Dachschräge kommt es oft vor, dass eine Seite der Wand in einem bestimmten Winkel abgeschrägt werden muss. Hier gibt es einen einfachen Trick.
Experten Tipp: Übertrag den Winkel einfach auf Deinen Zollstock. Knick ihn so, dass er in die entsprechende Ecke passt und nutz diese dann als Schablone für die Platte.
Nachdem das Silikon angetrocknet ist, kannst Du die Armaturen wieder anschrauben und den Nothahn wieder aufdrehen.